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Donnerstag, 1. Juni 2017

Alltagsverschönerer

Kennst Du Alltagsverschönerer? Bestimmt kennst Du sie. Nach einem richtig miesen Tag sind sie es, die Dich wieder in die Bahn bringen, die Dir Glück verheißen und Dein geschundenes Gemüt milde stimmen. 

Genau so einen brauchte ich am gestrigen Tag! Die Geschichte meiner miesen Laune fing mit einem miserablen Morgen an, in den ich aus einer Albtraumnacht erwachte. Das sagt doch schon alles, oder?

Vormittags bemerkte ich, dass die Grinsekatze wieder einmal ihr halbes Schulutensil zu Hause vergessen hatte und nötigte mich dazu, es ihr in einem zweiten Schulanfahrtsanlauf vorbei zu bringen. Noch Fragen?

Als ich meine aktuellen Dawanda-Verkäufe später zu Post brachte, wurde ich von einer Brandenburgischen Schnauze (ganz ähnlich der Berliner Schnauze, nur noch ein wenig raunziger) hinter dem Schalter harsch und entnervt angegriffen, warum ich mein Päckchen denn schon wieeeeeeder falsch beschriftet hätte. Ob ich´s denn nicht langsam besser wüsste....
Dazu sei gesagt, dass ich meine Quadrillionen Päckchen, die ich dort aufgebe, noch niemals falsch beschriftet habe. Dieses Mal hatte ich statt auf einem Paketschein die Adresse lediglich direkt auf den Karton geschrieben. Groß und leserlich. Mit Absender. Kein Vergehen, oder?
Dafür forderte die Schnauze 4,80 € statt der von mir, Format und Gewicht berücksichtigend, berechneten 3,95 €. Vermutlich eine individuelle und tages(launen)abhängige Strafgebühr für vermeindlich falsches Beschriften. Sie meinte es ernst. Ich zweifelte an ihrem Geisteszustand! Und den AGBs der Deutschen Post. 
Den weiteren Verlauf unseres Dialogs erspare ich Dir an dieser Stelle. Nur so viel sei gesagt: als ich die Post verließ, hatte ich den Papp auf. 

Zuhause angekommen verhieß der Kühlschrank - verlässlich, wie so oft - Linderung meiner Launen-Not. Eine Schale Blaubeeren animierte mich zu einem schnellen Rezept, das - solltest Du auch dringend einen Alltagsverschönerer benötigen - rasch und unbedingt empfehlenswert, nachzumachen ist. 




Aus 150 g Butter, 100 g (Rohrohr-)Zucker, 1 Ei, etwas Mark aus der Vanilleschote und 160 g (Dinkel-)Mehl, vermischt mit einem TL Backpulver, knetest Du einen Teig, der, während Du die nächsten Zutaten anmischst, im Kühlschrank entspannt chillen darf.

In einer Schüssel vermengst Du 300 g türkischen Joghurt (vollfett, yeah!) mit 4-6 EL Quark, 1 Ei, 2 EL Vanillepuddingpulver, gibst 60 g Zucker, wieder etwas Mark aus der Vanilleschote und 500 g gewaschene Blaubeeren hinzu. 

Nachdem alles vorsichtig vermengt ist, darf der gechillte Teig wieder aus dem Kühlschrank geholt und als Boden am besten in einer Tarteform platziert werden. Meine hatte ich gerade verliehen, daher tat es auch eine normale 28er Backform. Wenn Du den Teig mit leicht angefeuchteten Fingern auf dem Boden der Backform verteilst, funktioniert es bestens. Hierauf kommt nun die Beeren-Masse. 
Bei 200 Grad wird die Tarte nun ca. 30 Minuten im vorgeheizten Backofen mit Umluft gebacken. Fertig ist der Kuchen, wenn die Oberfläche leicht bräunt.




Warm schmeckt diese Köstlichkeit am besten. Das I-Tüpfelchen hierzu ist eine Puderzuckerhaube und/oder ein Bällchen Vanilleeis. Und der Tag ist wieder gerettet!




Dienstag, 14. Februar 2017

Ringel, Rangel, Rose - Kuchen aus der Dose...

Mein Herz(könig)allerliebster durfte sich heute morgen auf etwas gefasst machen. Zum Valentinstag bekam er eine "konservierte" Liebeserklärung, die nicht nur kurios aussieht, sondern auch so schmeckt. Der Clou: wird der in einer Konservendose gebackene Kuchen angeschnitten, überrascht jede Kuchenscheibe mit einem kleinen, eingebackenen Herzen - und feiner Eierlikörnote. 
(Wenn Du meinen "herzigen" Trick nachbacken magst, findest Du hier die Anleitung!)



Das Grinsekätzchen hat es sich nicht nehmen lassen, seinem liebsten Papa auch einen Liebesbeweis zu kreieren: nämlich ein Einhorn-Wunsch-Bild (erfüllt Wünsche nach Wahl 24/7). Schließlich möchte es, wenn es groß ist, seinen Papa heiraten. Da muss man sich zeitig ins Zeug legen. 





Zur Liebeskonserve gibt es von mir einen feinen, gerahmten Spruch für den Liebsten. Mit schöner Kartonage und Dymo-Band in Lieblingsfarbe rasch gefertigt. Sieht fein aus, oder?
Liebesschwüre wie dieser werden im allgemeinen viel zu selten ausgesprochen, geschweige denn aufgeschrieben, finde ich. Kann man davon je genug haben? Neee. Niemals. Im übrigen sollte man auch nicht daran geizen!



Mein Herzkönig und ich sind in diesem Jahr - huch - ganze 24 (in Worten: vierundzwanzig!) Jahre verbändelt. Das heisst, im kommenden Jahr könnten wir Silbernes... Zusammensein feiern! Fast erschrickt mich die Zahl. Hui. Ganz schön lang. Wie alt ich mich gerade fühle, mag ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Nur so viel: "alt" mit ganz viel "ur" davor....



Aber darüber lächele ich - nach einigen Schock-Minuten - gekonnt hinweg und denke: "einfach gut konserviert"!




In diesem Sinne: hab einen wunderbar verliebten Valentinstag


Mittwoch, 8. Februar 2017

You bake my day!

Seit ich denken kann, ist das Grinsekätzchen total versessen auf Bananenkuchen. Ich würde fast behaupten, es hat seine feinmotorischen Fähigkeiten an diesem Kuchen perfektioniert, indem es als Kleinkind die Kuchenkrümmel zu schmackhaften Klümpchen formte und gierig genoss. Später - schon etwas Knigge-erfahren - verspeiste es ihn artig mit der Kuchengabel und heute kann es ihn ganz allein zubereiten.

Unsere Tante zauberte vor Jahren dieses Rezept hervor, an dem nicht nur Rotkäppchens Oma sondern auch der verfressene Wolf vermutlich ihre wahre Freude gehabt hätten, und überrascht uns seitdem jedes Mal, wenn wir die Heimat ansteuern, mit besagter Köstlichkeit. 













Das Rezept ist so gut, dass ich für Grinsekätzchens kulinarische Kochecke in unserer Küche ein Rotkäpp´sches Rezeptbild gefertigt habe. 
Überkommt uns also Heimweh oder Heißhunger, haben wir das Rezept sofort im Visier und können loslegen.


Das märchenumwobene Grundrezept wird heute gelüftet. Darum gehören in das Zutaten-Körbchen:

📍3 Eier
📍1 Päckchen Vanillezucker (mit echter Vanille)
📍220 g Zucker

Diese Zutaten zu einer schaumigen Masse aufmixen.

📍350 g Weizen-Mehl
📍1 Päckchen Backpulver
📍50 g gemahlene Haselnüsse
📍120 g weiche Butter
📍2-3 überreife Bananen (die, die keiner mehr isst, zum Wegwerfen aber viel zu schade sind)

Die übrigen Zutaten nach einander zu der schaumigen Masse hinzufügen und mit dem Mixer gut vermengen.




Den Teig in eine gefettete und mit Bröseln gemehlte Form geben und im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei ca. 160 Grad Umluft für 55 Minuten backen. Backst Du kleine Küchlein oder Muffins hieraus, so wie ich heute, reichen 25 Minuten Backzeit.




Der Kuchen ist gekühlt lange haltbar, kann super eingefroren werden, eignet sich perfekt für Picknicke oder Mädchennachmittage, ja sogar als Frühstückskuchen ist er ein Hit, und kann je nach Gusto noch mit allerlei feinen weiteren Zutaten ergänzt werden. 



Ich verwende neben dem Weizen-Mehl oft einen Teil  Haferflocken, Vollkorn- oder Dinkelmehl, um dem Kuchen einen vollwertigeren Akzent zu geben.
Auch lassen sich die Haselnüsse aus dem Rezept großartig durch Walnüsse, Mandeln oder Paranüsse ersetzen. Kokosflocken eignen sich perfekt, wenn der Kuchen eine leicht exotische Note bekommen darf. Ein Teil der Butter kann bei dieser Variante schön durch Kokoscreme ersetzt werden.



Da der Kuchen recht saftig schmeckt, benötigt er eigentlich kein Topping mehr. Für die Bilder - ich habe jeweils die Varianten mit Paranuss und Kokos gewählt - habe ich den Küchlein eine Quark-Schmand-Haube verpasst, die ich mit etwas Ahornsirup  bzw. Kokoscreme und -zucker gesüßt und mit Bananen- und Kokos-Chips verziert habe.



So, jetzt rasch den Tisch decken, Heißgetränk dazu, Kuchen aufschneiden, gemeinsam genießen - und an die Heimat denken, ans Tantchen, längst vergangene Kindertage...

Freitag, 27. Januar 2017

Kaffeeklatsch im Garten

Wenn Du meine vergangenen Posts gelesen hast, weißt Du, dass es derzeit hier, in meiner Berliner Vorstadt, bitter kalt ist. 
Heute wagt sich zum ersten Mal die Sonne ein wenig heraus, animiert ein paar Gartenvögel - wohl Vitamin D getränkt - zum zaghaften Zwitschern und mich zu einer kleinen "Backaktion".

Dem fröstelnden Federvieh möchte ich heute einmal etwas Gutes tun und sie auf ein Stück Streu(sel)futter-Kuchen zu mir in den Garten einladen. 
Da ich nicht weiß, wie viele Gäste kommen werden, habe ich mal eine ganze Reihe an kleinen Küchlein gemacht (denn nichts ist unangenehmer für eine Gastgeberin, als wenn die Menge nicht reicht).




Weil das (Vogel-)Auge vermutlich auch mitisst, habe ich meine Werke besonders schön dekoriert und hoffe, sie werden großen Anklang finden. Die eigens hierfür handgepflückten Hagebutten waren auf jeden Fall schon vor dem Fotoshooting weg....





Wenn Du für Deine Gartenfreunde auch eine Einladung zum Kuchenessen, oder besser: -picken, aussprechen möchtest, benötigst Du:

🐦 mind. 500 gr. reines Kokosfett (als Würfel z.B.)
🐦 etwa 500 gr. Streufuttermischung für Wildvögel
🐦 zusätzlich evtl. noch Erdnussbruch und Haferflocken - für die feine Note - 
🐦 Guglhupfformen in verschiedenen Größen
🐦 für Wildvögel verträgliche Früchte, 50 - 100 g, wie bspw. Äpfel, Johannisbeeren, Hagebutten, Heidelbeeren (hier habe ich mich im Internet belesen)
🐦 1 großen Apfel
🐦 Herz-Ausstechform für Plätzchen




350 g des Kokosfetts löst Du vorsichtig auf dem Herd in einem Topf auf, so dass es nur erwärmt, nicht erhitzt wird. Die restlichen 150 g in einem zweiten Topf.
In der Zwischenzeit pürierst Du die Früchte, am besten mit einem Mixer. Ich habe Johannisbeeren verwendet und schon bei 30-50 g dieses schöne Farbergebnis erzielt. Je weniger Feuchtigkeit sie besitzen, umso besser für die spätere Bindung. Das Fruchtpüree rührst Du nun vorsichtig unter die kleinere Menge Kokosfett. Die Mischung bindet bei "saftigen" Früchten nicht ganz so optimal, was dem späteren Kuchen aber keinen Abbruch tut.
Den 350 g Fett fügst Du so viel Streufuttermischung und weitere Zutaten bei, dass die Mischung leicht vom Fett bedeckt ist. Als weitere Zutaten könntest Du Erdnussbruch, Haferflocken oder auch Früchte/Fruchtstücke beimengen.






Halte nun die Guglhupfformen und den halbierten Apfel bereit, den Du vorher mit einer Herz-Austechform bearbeitet hast. Um eine richtige Herzchenkuhle zu erhalten, die auch genügend Futtermischung aufnimmt, kannst Du den Apfel am besten mit einem kleinen (Melonen-)Löffel aushöhlen.
Die breiige Futtermischung gießt Du nun in die Formen/Apfelhälften. 

Um die schönen Farbschichten im Kuchen zu erhalten, musst Du zwischen den Schichten kleine Aushärtungszeiten mit einplanen. Bei den eisigen Temperaturen draußen reicht es, wenn Du die jeweils eingefüllte Schicht 20 Minuten draußen aushärten lässt. Zum kompletten Aushärten empfehle ich allerdings, die Kuchen/Apfelhälften eine Nacht draußen bzw. im Kühlschrank durchzukühlen.
So hast Du ruckizucki Deine Törtchen bzw. Apfelhälften fertig.


Der Kaffeeklatsch im Garten kann nun also losgehen, wobei den Kaffee gibt es nur für mich! Und noch etwas: Schal, Mütze und Handschuhe nicht vergessen!






Sonntag, 18. Dezember 2016

Schoko-Wimpel

Wimpelketten haben nicht nur längst Einzug ins Kinderzimmer gehalten, sondern scheinen sich derzeit in allen nur erdenklichen Räumen und Ecken auszubreiten. Dank ihrer einfachen Haltung scheint der schier endosen Vermehrung jedweder Couleur keine Grenzen gesetzt. Schaut man sich um, hat man - schwups - im winterlichen Gartenhäuschen eine, über dem Geburtstagstisch, am Vorweihnachtsbuffet, am Etagenbett sowieso, an der Küchenwand...

... und jetzt auch auf dem Teller! 



Sie sieht aber auch fein aus, oder? Und das schöne ist, die kleinen Appetithäppchen aus Brownie-Teig mit selbst gemachten Fondant-Buchstaben sind mit einem Happs vernascht. 

Nehme ich nun zuerst das Stück mit dem Fondant-Sternchen,

oder traue ich mich an einen Buchstaben?

Wenn Dir nicht nur meine weihnachtliche Präsentation der kleinen Leckerbissen gefällt, sondern Du auch - wie ich - in Brownies vernarrt sein solltest, hier mein saftig-süßes Rezept mit Zucchini als Geheimwaffe:

200 g Zucker (gern auch braunen)
280 g Mehl
1/2 TL Backpulver
50 g guten Backkakao
200 g Butter
180 g Zartbitter-Schokolade
2 Eier
120 g Joghurt, natur
2 TL Natron
500 g Zucchini

Zuerst die gesäuberte(n) Zucchini auf einer Reibe fein reiben und in einem Sieb gut abtropfen lassen.
In einer Schüssel Joghurt mit dem Natron vermengen und ca. 10 Minuten quellen lassen.
Butter und Schokolade über dem Wasserbad schmelzen. Zucker und Eier mit dem Mixer schaumig rühren. Geschmolzene Butter-Schokoladen-Mischung hinzufügen. Dann gesiebtes Mehl mit Backpulver und Backkakao untermengen. Zum Schluss den mit Natron versehenen Joghurt beimischen.
Die leicht ausgedrückte, geriebene Zucchini untermengen und in einer eingefetteten, flachen (Auflauf-)Form im vorgeheizten Backofen bei ca. 170 Grad (Ober-/Unterhitze) für 30 Minuten backen.  

Nach dem Auskühlen "in Form" schneiden ggfs. auf einen Dekozwirn aufziehen und nach Geschmack mit Zuckerschrift oder Fondant versehen. Himmlisch hierzu schmeckt Vanilleeis sowie eine Schokoladen-Ganache als Überzug. 

Mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen; ich nehme doch ein Stück mit Buchstabe darauf. In dem Sinne: I wish you a "...HITE CHRISTMAS"!

Mittwoch, 30. November 2016

November-Kind

Wenn man ein Novemberkind ist, so wie mein Herzkönig und ich, kommen Geburtstagspartys im Garten mit Grillen, gnadenlos heißem Sonnenschein und Badesachen, Bowle und Bier, üppigen Obsttorten und geselligen Outdoor-Feiern bis in die laue Nacht hinein nicht in Frage. Das liegt ja nun in der Natur der Dinge.

Klar also, dass man - hat man im Winter Geburtstag - seine Festivität mit anderen Glücklichmachern planen muss. Hat man aber noch das Pech und mitten in der Vorweihnachtszeit Geburtstag, muss man sich klar abgrenzen von Spekulatius, Lebkuchen, Glühwein und Co., Weihnachtsklängen und -mann. Denn Geburtstag ist Geburtstag und Weihnachten ist Weihnachten. Also bei uns auf jeden Fall!

An dieser Stelle sei gesagt - und ich denke ich spreche da für alle Winterkinder - wir wollen unsere Geburtstagsgeschenke NICHT in Weihnachtspapier eingepackt bekommen. (Schon gar nicht in dem ollen, verknitterten aus den Vorjahren!!! Ommas und Tanten, bitte denkt daran!)

Was im Hochsommer nicht so gut klappt, kann im Winter umso besser ausgelebt werden. Man muss einfach nur die (wenigen) Vorzüge der kalten Jahreszeit auszunutzen wissen. Oberstes Credo, das allen Festivitäten gemein ist: Genießen!
Mein Herzkönig wünscht sich zu seinem Ehrentag einen "Frankfurter Kranz" als Geburtstagstorte. (Nicht auszudenken, hätte ich ihm diesen als Sommerkind bei 36 Grad im Schatten präsentiert!)


Buttercreme ist in dieser Jahreszeit also fast "en vogue": die Torte kann nämlich prima auf dem Balkon gekühlt werden (heute nur 2,5 Grad bei uns). 
Sich "Fett" (hier mit reichlich Vanille) anzufuttern, soll ja quasi im Winter vom Körper instinktiv vonstatten gehen. Also die Kuchenwahl ist nahezu perfekt (und bringt Körper und Seele in Einklang)!



Die Torte mit dem crunchigen Krokant mundet derweil so gut, dass ich Dir rasch das Rezept verraten mag (für den Fall, dass auch Du ein Winterkind genussvoll bebacken möchtest)


Für den Bisquit-Teig: 
4 Eier
4 EL kaltes Wasser
200 g Zucker
120 g Mehl
1 TL Backpulver
80 g Speisestärke

Zunächst werden die 4 Eier getrennt und das Eiweiß mit den 4 EL kaltem Wasser und dem Zucker steif geschlagen. Danach rührst Du vorsichtig von Hand die 4 Eigelb unter und siebst Mehl, Backpulver und Speisestärke in den Eier-Teig. Wenn die Zutaten alle von Hand vermengt werden, wird der Bisquit-Teig später besonders fluffig. Den Mixer auf kleinster Stufe zu verwenden, ist allerdings auch keine Todsünde.

Eine gut eingefettete und mit Semmelbröseln ausgeschlagene Kranzform wird nun mit dem Teig befüllt und dieser bei 180 Grad Umluft ca 25 Minuten abgebacken. Dann auskühlen lassen und stürzen. Mit einem Zwirn zwei "Etagen" zum späteren Befüllen abteilen. Wenn der Kuchen noch lauwarm ist, funktioniert dies (bei mir) am besten.

Für die Füllung/das Topping: 
150 g säuerliche Marmelade oder Gelee (hier: Sauerkirsche)
300 g Haselnuss-Krokant
ggf. eine Handvoll Belegkirschen oder ganze Haselnüsse

Für die Buttercreme:
1 1/2 Päckchen Puddingpulver Vanille
500 ml Milch
etwas Vanilleschote
4-5 EL Zucker
250 g Butter, Raumtemperatur 

Für die Buttercreme bereite ich einen Pudding nach Packungsanleitung zu. Nur nehme ich für 500 ml Milch 1 1/2 Päckchen Puddingpulver und dementsprechend 4-5 gut gehäufte Esslöffel Zucker. Die größere Menge an Puddingpulver macht die Creme später fester und streichbarer. Um ein schönes Vanillearoma in der Creme zu erhalten, füge ich dem Kochvorgang noch 1/4 frische Vanilleschote hinzu, die ich vorher ausgekratzt habe und mitkoche.
Ist der Pudding fertig, ist es wichtig, dass er jetzt gut abkühlt. Das Stückchen Vanilleschote kann jetzt entfernt werden.
Die raumwarme Butter wird nun mit dem Mixer auf niedrigster Stufe vorsichtig mit dem nur noch lauwarmen Pudding vermischt.

Auf die 1. Etage des Kuchens wird nun eine Schicht der Marmelade bzw. des Gelees aufgetragen sowie eine dünne Schicht Buttercreme. Diese stellt sicher, dass die Torte später beim Anschneiden nicht vom Gelee "abrutscht".
Auf die 2. Etage des Kuchens wird ebenfalls eine Schicht Buttercreme aufgetragen. Ist der Kuchen wieder zusammen gesetzt, wird jetzt sein Äußeres mit der Buttercreme überzogen und vorsichtig "verspachtelt". Sind alle Stellen  mit Buttercreme überzogen - das Innere des Kranzkuchens nicht vergessen - kann nun der Krokant aufgebracht werden. In der Mengenangabe habe ich ihn recht großzügig bemessen, da seine Anbringung, bei mir zumindest, immer mit einigen Verlusten einhergeht.
Die restliche Buttercreme wird für kleine Tupfer verwendet, die auf den Kuchen gesetzt werden. Hierfür nehme ich einen Gefrierbeutel, den ich an einer Ecke leicht aufschneide und mit Creme befülle. Funktioniert prima. Jeder Tupfer erhält zum Schluss noch eine Belegkirsche (nicht mein Ding) oder eine ganze Haselnuss. So, jetzt noch ab in die Kühlung (= Balkon) und dann nach 2-4 Stunden des "Durchziehens" mit einem Geburtstags-Milchkaffee und neugierigem Geschenkeauspacken genießen.





Wir haben übrigens beschlossen - mein Herzkönig muss an seinem Ehrentag arbeiten - den Geburtstag unter uns zu genießen und zelebrieren. (Von unseren Verwandten aus dem Ruhrpott traut sich bei dem Wetter eh keiner zu uns.) So müssen wir die Torte nicht einmal (mit der gefräßigen Mischpoke) teilen. 


Happy Birthday, geliebtes Winterkind!

Donnerstag, 26. Mai 2016

American Cheesecake

Schaut er nicht aus, als wäre er frisch aus New York vom Traditions-Bäcker "Junior´s" eingeflogen? Solltest Du ein Kenner dieses fantastischen NY-Cheesecakes sein, so liegst Du leider falsch. Also ein bisschen.


Vor einigen Wochen überraschte mich mein Herzkönig nach einer geschäftlichen NY-Reise mit diesem orange-weiß gestreiften Päckchen und, nachdem er die Koffer abgestellt und ich den Kaffee bereitet hatte, genossen wir sofort und ohne Umschweife diese amerikanische Köstlichkeit. Ich war verzückt (von ihm UND dem Kuchen). Ein Gaumenknaller, kann ich nur sagen. Cheesig, cremig, köstlich, kalorienbombig. Was mich aber nicht davon abhielt, noch ein zweites Stück zu essen. (Kurz musste ich an die Worte der Lehrerin denken!) Danach war ich leider pappsatt. Apropos "leider". Leider hatten wir auch noch Gäste, so dass nicht einmal ein Stückchen des Kuchens für den Folgetag übrig war. Damn!
Obgleich die Schachtel nun leer, konnte ich mich nicht von ihr trennen und nahm mir vor, meinen nächsten NRW "Senior´s" Cheesecake - nämlich nach einem Rezept von meiner Omma - in dieser Schachtel zu servieren.
Die Tage war es also soweit und die Impressionen der Kaffeetafel siehst Du im folgenden:








Leckere NY Cheesecake Rezepte á la Junior´s gibt es reichlich im Netz, aber den von meiner Omma kennt nur unsere Familie. Er wird statt mit 40%ig fettem Frischkäse nur mit 1,8% fettem Quark zubereitet und ist daher die low-calory-Variante, die man, genießt man solch ein Kuchenwerk regelmäßig, auf jeden Fall bevorzugen sollte.
Hier also mein Rezept des NRW "Senior´s":

2 Pakete Magerquark á 500 g
5 Eier
Prise Salz (für den Eischnee)
ca. 10-12 EL Zucker
2 EL Grieß
das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
ggfs. Früchte nach Wahl, hier: frische Heidelbeeren
Puderzucker zum Bestäuben

Die Mengenangaben sind für einen großen Käsekuchen gedacht. Da meine Variante in die Schachtel passen musste, habe ich die Zutaten entsprechend halbiert. 
Es handelt sich hierbei um einen "bodenlosen" Kuchen, weswegen die Zubereitung eines entsprechenden Teiges entfällt. Der Kuchen ist also auch mal "auf die Schnelle" zubereitet, wenn spontan Gäste kommen...
Quark, Eigelb, Zucker, Grieß und Vanilleschotenmark verrühren und das Vanillepuddingpulver hinzufügen. Dann die gewaschenen Früchte, bzw. Heidelbeeren sowie das sehr steif geschlagene Eiweiß (Prise Salz nicht vergessen) vorsichtig unterheben.
Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei 175 Grad ca 45-55 Minuten backen. Die Haube sollte schön aufgehen und goldbraun sein. Mit einem Holzstäbchen die Garprobe machen, bevor der Kuchen aus dem Ofen entnommen wird.
Nach dem Auskühlen habe ich ihn mit Puderzucker bestäubt und noch einige Heidelbeeren als Deko aufgelegt. Schlagsahne habe ich auch noch dazu gereicht. Wenn schon, denn schon...

Mittwoch, 27. Januar 2016

Helau & Alaaf!

Ja, ich weiß: die Karnevals-Kultur ist nichts, mit dem ich hier - in meiner kleinen Berliner Vorstadt - Punkte sammeln kann.
Im Kindergarten seinerzeit darauf hingewiesen, dass die "närrische Zeit" nun startet, bekam ich die Antwort, ob ich wohl "das Verkleidungsfest" meine und falls ja, die Verkleidungskiste selbstverständlich jedem Kind jederzeit zur Verfügung stünde. Nun gut.
Meine Euphorie, die so gar nicht überspringen wollte (hätte ich mich evtl. direkt in meinem weißen-Kaninchen-Kostüm wild Konfetti werfend präsentieren sollen?) sparte ich mir in den Folgejahren, um sie nun erneut im Kinderhort zu präsentieren. Und endlich fand mein Anliegen Gehör - sogar (zunächst) ganz ohne Kostümierung meinerseits. 
Ich freue mich - insbesondere für mein kleines Grinsekätzchen. Sie liebt jede Form von Verkleidung, wilden Frisuren, Schminke und allem, was dazu gehört. Und selbstverständlich ist für uns Nordrhein-Westfalen der Karneval das "Verkleidungs-Highlight" des Jahres. Das liegt quasi im Blut.

Heute Nachmittag startet die Party - mit einem kleinen Umzug durch den Ort -  und so habe ich den folgenden Kuchen für alle Närrinnen und Narren des Kinderhortes gestern Nachmittag zubereitet, damit es auch ihrem Gaumen an nichts fehlt. (Tatsächlich aber hatte ich die Befürchtung, dass der gemeine Brandenburger womöglich irritiert über die Horde "Straßen-Kinder" sein könnte und kein adäquates Naschwerk in Form von Kamellen für diese bereit hält.)
In der Küche gab es im Vorfeld auf jeden Fall ein wildes Luftschlangengemenge und eine Menge Backzubehör zum Abschlecken...



Es ist ein frühlingsverheißender, nach süßem Pfirsich duftender Kuchen nach einem Rezept meiner Tante. Wer dieses fruchtige Naschwerk nachbacken möchte, hier das Rezept:
Für den Teig benötigst Du:
  • 4 Tassen Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
  • 2 Tassen Zucker
  • ein wenig Vanilleschote (ich nehme das aus der Mühle)
  • 1 Tasse Öl
  • 1 Tasse Fanta
  • 3 Eier
Alle Zutaten vermengt ergeben den Boden des Kuchens. Den Teig auf ein gefettetes Backblech geben und bei 170 Grad auf vorletzter Schiene des vorgeheizten Backofens ca. 20 Minuten backen. Die Oberfläche sollte gleichmäßig goldig sein. Mhhhh. Duftet großartig. Jetzt Kuchen auskühlen lassen. In der Zwischenzeit die Creme zubereiten. Hierzu benötigst Du:
  • 2 Becher Schmand
  • 250 g Quark
  • 2 Becher Sahne á 250 ml (fettreduzierte Sahne zum Schlagen ist toll hierzu und mindert das schlechte Gewissen - bei den Großen zumindest)
  • 2 Pck. Sahnesteif
  • 1 EL Zucker
(Einzeln) mit Sahnesteif aufgeschlagene Sahne vorsichtig unter die Schmand-Quark-Zucker Mischung heben und gleichmäßig auf dem ausgekühlten Kuchen verteilen.

Für den "Bienenstock" 2 große Dosen Pfirsiche bereit halten. Pfirsiche gut abtropfen lassen, Fruchtsaft auffangen. Ca 10 - 12 Pfirsiche für die dicken Brummer beiseite legen. Aus den restlichen Pfirsichen ein Pürree mixen. 2 Blatt Gelatine nach Anweisung in Wasser quellen lassen und mit Fruchtsaft erwärmen. Löffelweise das Pürree dazu geben. Langsam und gut verrühren und auf die Creme geben.
Die Bienen nun mit im Wasserbad aufgelöster Kuvertüre verzieren. Hierzu die flüssige Schokolade in eine Spritztüte geben, die man am schnellsten aus einer kleinen Gefriertüte mit leicht abgeschnittener Ecke fertigen kann. Vorsichtig nun die Streifen und den Kopf der Bienen auftragen. Bevor die Schokolade anzieht, Zuckerguss-Augen (Zubehör bei den Backwaren) aufsetzen.
Mit scharfem Messer kleine Schlitze seitlich der Bienen setzen und Mandelblättchen einstecken.

Und nun von Kinderaugen bestaunen lassen!

P.S. Eine schöne Variante für "Große" ist auch das Backen in Muffinförmchen. Schmandcreme mit großer Tülle dekorativ auf die ausgebackenen Muffins setzen und mit Pfirsichspalten dekorieren.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Winter in der Küche

So großartig der Sommer hier ist, der Winter in meiner kleinen Vorstadt ist trostlos, trüb und trist.
In den Straßen ist wenig los, die Gärten liegen brach, Schornsteine rauchen und jeder scheint sich in seinen eigenen vier Wänden zu verschanzen, um es sich gemütlich zu machen, Winterschlaf zu halten oder die Jahreszeit zu boykottieren.
In unseren eigenen vier Wänden bollert die Heizung und das Grinsekätzchen und ich vertreiben uns die Nachmittage oft damit, kleine Leckereien für uns zu bereiten (die wir abends gern einem ausgehungerten Papa und Herzkönig präsentieren).
Kuchen und Torten mit innenliegender "Überraschung" liegen momentan völlig im Trend: egal ob regenbogenfarbene Tortenschichten, innenliegende Hohlräume, die mit Süßigkeiten gefüllt sind oder Kuchen, bei denen nach Anschnitt im Inneren ein  farbiges Herz zum Vorschein kommt -- die Kuchenbackkunst scheint sich derzeit zu revolutionieren.


Dieser Revolution wollten auch wir uns anschließen und so schnappten wir uns unser dickes Familienbackbuch, zauberten einen klassischen Marmorkuchenteig und backten zunächst in einer Auflaufform eine flache, ca 2 cm dicke Schicht eines Schokoladennussteigs ab. 
Nach dem Auskühlen stachen wir mit einer Ausstechform für Plätzchen Eichhörnchenmotive aus. Diese legten wir aneinander in der knappen Länge einer Kastenform und fixierten sie mittig mit einem Schaschlikspieß.
Dann füllten wir etwas von dem hellen Teig in eine gefettete Kastenform, so dass der Boden der Form knapp befüllt war und backten diesen für ca. 5 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Umluft an.
Auf den leicht aufgegangenen Teig setzten wir mittig den "Eichhörnchenspieß" (der nun nicht mehr "absacken" kann) und füllten mit dem restlichen, hellen Teig die Zwischenräume auf. 
Nach weiteren 45 Minuten Backzeit ist der Kuchen fertig und sieht - tataaaaaa - so aus:





Der Schaschlikspieß wird vor dem Servieren vorsichtig entfernt. Er dient lediglich dazu, die Motivreihe während des Backvorgangs zu stabilisieren. 



Wichtig ist auch, dass man das Motiv richtig herum in den Kuchen setzt, da viele Kuchenformen nach dem Erkalten gestürzt werden. Also Obacht! Und noch etwas: bloß nicht verzagen! Die Bilder zeigen unseren Zweitversuch, weil der erste so ziemlich daneben ging. Fotos von dem "Gemansche" aus der Küche habe ich wohl weißlich nicht gemacht!