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Mittwoch, 30. November 2016

November-Kind

Wenn man ein Novemberkind ist, so wie mein Herzkönig und ich, kommen Geburtstagspartys im Garten mit Grillen, gnadenlos heißem Sonnenschein und Badesachen, Bowle und Bier, üppigen Obsttorten und geselligen Outdoor-Feiern bis in die laue Nacht hinein nicht in Frage. Das liegt ja nun in der Natur der Dinge.

Klar also, dass man - hat man im Winter Geburtstag - seine Festivität mit anderen Glücklichmachern planen muss. Hat man aber noch das Pech und mitten in der Vorweihnachtszeit Geburtstag, muss man sich klar abgrenzen von Spekulatius, Lebkuchen, Glühwein und Co., Weihnachtsklängen und -mann. Denn Geburtstag ist Geburtstag und Weihnachten ist Weihnachten. Also bei uns auf jeden Fall!

An dieser Stelle sei gesagt - und ich denke ich spreche da für alle Winterkinder - wir wollen unsere Geburtstagsgeschenke NICHT in Weihnachtspapier eingepackt bekommen. (Schon gar nicht in dem ollen, verknitterten aus den Vorjahren!!! Ommas und Tanten, bitte denkt daran!)

Was im Hochsommer nicht so gut klappt, kann im Winter umso besser ausgelebt werden. Man muss einfach nur die (wenigen) Vorzüge der kalten Jahreszeit auszunutzen wissen. Oberstes Credo, das allen Festivitäten gemein ist: Genießen!
Mein Herzkönig wünscht sich zu seinem Ehrentag einen "Frankfurter Kranz" als Geburtstagstorte. (Nicht auszudenken, hätte ich ihm diesen als Sommerkind bei 36 Grad im Schatten präsentiert!)


Buttercreme ist in dieser Jahreszeit also fast "en vogue": die Torte kann nämlich prima auf dem Balkon gekühlt werden (heute nur 2,5 Grad bei uns). 
Sich "Fett" (hier mit reichlich Vanille) anzufuttern, soll ja quasi im Winter vom Körper instinktiv vonstatten gehen. Also die Kuchenwahl ist nahezu perfekt (und bringt Körper und Seele in Einklang)!



Die Torte mit dem crunchigen Krokant mundet derweil so gut, dass ich Dir rasch das Rezept verraten mag (für den Fall, dass auch Du ein Winterkind genussvoll bebacken möchtest)


Für den Bisquit-Teig: 
4 Eier
4 EL kaltes Wasser
200 g Zucker
120 g Mehl
1 TL Backpulver
80 g Speisestärke

Zunächst werden die 4 Eier getrennt und das Eiweiß mit den 4 EL kaltem Wasser und dem Zucker steif geschlagen. Danach rührst Du vorsichtig von Hand die 4 Eigelb unter und siebst Mehl, Backpulver und Speisestärke in den Eier-Teig. Wenn die Zutaten alle von Hand vermengt werden, wird der Bisquit-Teig später besonders fluffig. Den Mixer auf kleinster Stufe zu verwenden, ist allerdings auch keine Todsünde.

Eine gut eingefettete und mit Semmelbröseln ausgeschlagene Kranzform wird nun mit dem Teig befüllt und dieser bei 180 Grad Umluft ca 25 Minuten abgebacken. Dann auskühlen lassen und stürzen. Mit einem Zwirn zwei "Etagen" zum späteren Befüllen abteilen. Wenn der Kuchen noch lauwarm ist, funktioniert dies (bei mir) am besten.

Für die Füllung/das Topping: 
150 g säuerliche Marmelade oder Gelee (hier: Sauerkirsche)
300 g Haselnuss-Krokant
ggf. eine Handvoll Belegkirschen oder ganze Haselnüsse

Für die Buttercreme:
1 1/2 Päckchen Puddingpulver Vanille
500 ml Milch
etwas Vanilleschote
4-5 EL Zucker
250 g Butter, Raumtemperatur 

Für die Buttercreme bereite ich einen Pudding nach Packungsanleitung zu. Nur nehme ich für 500 ml Milch 1 1/2 Päckchen Puddingpulver und dementsprechend 4-5 gut gehäufte Esslöffel Zucker. Die größere Menge an Puddingpulver macht die Creme später fester und streichbarer. Um ein schönes Vanillearoma in der Creme zu erhalten, füge ich dem Kochvorgang noch 1/4 frische Vanilleschote hinzu, die ich vorher ausgekratzt habe und mitkoche.
Ist der Pudding fertig, ist es wichtig, dass er jetzt gut abkühlt. Das Stückchen Vanilleschote kann jetzt entfernt werden.
Die raumwarme Butter wird nun mit dem Mixer auf niedrigster Stufe vorsichtig mit dem nur noch lauwarmen Pudding vermischt.

Auf die 1. Etage des Kuchens wird nun eine Schicht der Marmelade bzw. des Gelees aufgetragen sowie eine dünne Schicht Buttercreme. Diese stellt sicher, dass die Torte später beim Anschneiden nicht vom Gelee "abrutscht".
Auf die 2. Etage des Kuchens wird ebenfalls eine Schicht Buttercreme aufgetragen. Ist der Kuchen wieder zusammen gesetzt, wird jetzt sein Äußeres mit der Buttercreme überzogen und vorsichtig "verspachtelt". Sind alle Stellen  mit Buttercreme überzogen - das Innere des Kranzkuchens nicht vergessen - kann nun der Krokant aufgebracht werden. In der Mengenangabe habe ich ihn recht großzügig bemessen, da seine Anbringung, bei mir zumindest, immer mit einigen Verlusten einhergeht.
Die restliche Buttercreme wird für kleine Tupfer verwendet, die auf den Kuchen gesetzt werden. Hierfür nehme ich einen Gefrierbeutel, den ich an einer Ecke leicht aufschneide und mit Creme befülle. Funktioniert prima. Jeder Tupfer erhält zum Schluss noch eine Belegkirsche (nicht mein Ding) oder eine ganze Haselnuss. So, jetzt noch ab in die Kühlung (= Balkon) und dann nach 2-4 Stunden des "Durchziehens" mit einem Geburtstags-Milchkaffee und neugierigem Geschenkeauspacken genießen.





Wir haben übrigens beschlossen - mein Herzkönig muss an seinem Ehrentag arbeiten - den Geburtstag unter uns zu genießen und zelebrieren. (Von unseren Verwandten aus dem Ruhrpott traut sich bei dem Wetter eh keiner zu uns.) So müssen wir die Torte nicht einmal (mit der gefräßigen Mischpoke) teilen. 


Happy Birthday, geliebtes Winterkind!

Freitag, 9. September 2016

3 Nüsse für...

In unserem Garten wächst ein Haselnussbaum mit den geschmackvollsten Nüssen überhaupt. Wer etwas anderes behauptet, der lügt.
Anfang September beginnt die lustige "Schießerei", denn das Zauberbäumchen steht direkt an unserer Sitzecke. Zu Hauf fallen die Nüsse vom Baum und werden von uns meist an geselligen Nachmittagen geknackt und gesnackt.
In alter Pfadfindermanier öffnen wir die köstliche Frucht mit einem dicken Wackerstein und genießen ihr zart nussiges Inneres. Es ist himmlisch!
In diesem Jahr habe ich beschlossen, den Geschmackszauber der Nuss mit in den bevorstehenden, verregneten Herbst und kalten Winter mitzunehmen. 
Ich habe also eifrigst - auf allen Vieren - Nüsse gesammelt (Aschenbrödel hätte vermutlich ihre wahre Freude daran gehabt) und sie zu einem nicht minder köstlichen Sirup verarbeitet, der an dunklen Tagen mein Herz gemeinsam mit einem Milchkaffee erwärmen soll.
Falls Du Dir für die bevorstehende "graue" Jahreszeit auch etwas Herzenswärme wünscht, hier mein Rezept für ca. 300 ml feinsten Sirup:

150 g Haselnüsse
250 g braunen und/oder weißen Zucker (für dieses Rezept habe ich gemixt)
250 ml Wasser

Zunächst röstest Du die ganzen Haselnüsse in einer Pfanne an, bis sie leicht goldgelb werden. Attentione! Sie brennen leicht an und werden dann ungenießbar bitter! Bei frischen Haselnüssen zischt und knackt es in der Pfanne (hier kommt wahrscheinlich der Zauber ins Spiel).

Haben die Nüsse die gewünschte Farbe erreicht, gibst Du den Zucker dazu und lässt ihn vorsichtig karamellisieren. Zum Schluss fügst Du sachte das Wasser hinzu und lässt alles genüsslich für ca. 20 Minuten einkochen. Duftet köstlich.
Möchtest Du den Sirup nun für die Abfüllung optisch noch etwas aufhübschen und die Nüsse und Schwebteilchen heraus filtern, musst Du ihn nun durch ein Sieb bzw. einen Kaffeefilter laufen lassen. Danach am besten noch einmal kurz aufkochen.
Für die Aufbewahrung habe ich mir kleine Dessertsaucen-Flaschen ausgesucht (recycelt), die ich vorab mit kochend heißem Wasser ausgespült habe. Der leicht dickliche Sirup sollte noch kochend abgefüllt und die Flasche sofort verschlossen werden. Für den Zaubereffekt hat jede Flasche  vorab noch 3 Röstnüsse erhalten. 
Der Flaschendeckel zieht während des Abkühlungsvorgangs an; nun ist der Sirup 3-4 Monate haltbar. Er sollte kühl und trocken gelagert werden.
Mit einem hübschen Etikett und gepunktetem Schleifenband darf er jetzt in meine Kaffee-Ecke einziehen. Wobei er auch ein tolles, herbstliches Präsent (für angehende Prinzessinnen) wäre...





Wie bereits erwähnt, ist er ein tolles Add-On für jedwede Kaffeekreation, schmeckt aber auch himmlischst zu Kuchen, Waffeln, Quark und Müsli, und, und, und....

Die restlichen, gefilterten Nüsse habe ich übrigens mit einer großen Portion Vanille-Eiscreme verspeist. Mhhhh, war das gut!