Donnerstag, 1. Juni 2017

Alltagsverschönerer

Kennst Du Alltagsverschönerer? Bestimmt kennst Du sie. Nach einem richtig miesen Tag sind sie es, die Dich wieder in die Bahn bringen, die Dir Glück verheißen und Dein geschundenes Gemüt milde stimmen. 

Genau so einen brauchte ich am gestrigen Tag! Die Geschichte meiner miesen Laune fing mit einem miserablen Morgen an, in den ich aus einer Albtraumnacht erwachte. Das sagt doch schon alles, oder?

Vormittags bemerkte ich, dass die Grinsekatze wieder einmal ihr halbes Schulutensil zu Hause vergessen hatte und nötigte mich dazu, es ihr in einem zweiten Schulanfahrtsanlauf vorbei zu bringen. Noch Fragen?

Als ich meine aktuellen Dawanda-Verkäufe später zu Post brachte, wurde ich von einer Brandenburgischen Schnauze (ganz ähnlich der Berliner Schnauze, nur noch ein wenig raunziger) hinter dem Schalter harsch und entnervt angegriffen, warum ich mein Päckchen denn schon wieeeeeeder falsch beschriftet hätte. Ob ich´s denn nicht langsam besser wüsste....
Dazu sei gesagt, dass ich meine Quadrillionen Päckchen, die ich dort aufgebe, noch niemals falsch beschriftet habe. Dieses Mal hatte ich statt auf einem Paketschein die Adresse lediglich direkt auf den Karton geschrieben. Groß und leserlich. Mit Absender. Kein Vergehen, oder?
Dafür forderte die Schnauze 4,80 € statt der von mir, Format und Gewicht berücksichtigend, berechneten 3,95 €. Vermutlich eine individuelle und tages(launen)abhängige Strafgebühr für vermeindlich falsches Beschriften. Sie meinte es ernst. Ich zweifelte an ihrem Geisteszustand! Und den AGBs der Deutschen Post. 
Den weiteren Verlauf unseres Dialogs erspare ich Dir an dieser Stelle. Nur so viel sei gesagt: als ich die Post verließ, hatte ich den Papp auf. 

Zuhause angekommen verhieß der Kühlschrank - verlässlich, wie so oft - Linderung meiner Launen-Not. Eine Schale Blaubeeren animierte mich zu einem schnellen Rezept, das - solltest Du auch dringend einen Alltagsverschönerer benötigen - rasch und unbedingt empfehlenswert, nachzumachen ist. 




Aus 150 g Butter, 100 g (Rohrohr-)Zucker, 1 Ei, etwas Mark aus der Vanilleschote und 160 g (Dinkel-)Mehl, vermischt mit einem TL Backpulver, knetest Du einen Teig, der, während Du die nächsten Zutaten anmischst, im Kühlschrank entspannt chillen darf.

In einer Schüssel vermengst Du 300 g türkischen Joghurt (vollfett, yeah!) mit 4-6 EL Quark, 1 Ei, 2 EL Vanillepuddingpulver, gibst 60 g Zucker, wieder etwas Mark aus der Vanilleschote und 500 g gewaschene Blaubeeren hinzu. 

Nachdem alles vorsichtig vermengt ist, darf der gechillte Teig wieder aus dem Kühlschrank geholt und als Boden am besten in einer Tarteform platziert werden. Meine hatte ich gerade verliehen, daher tat es auch eine normale 28er Backform. Wenn Du den Teig mit leicht angefeuchteten Fingern auf dem Boden der Backform verteilst, funktioniert es bestens. Hierauf kommt nun die Beeren-Masse. 
Bei 200 Grad wird die Tarte nun ca. 30 Minuten im vorgeheizten Backofen mit Umluft gebacken. Fertig ist der Kuchen, wenn die Oberfläche leicht bräunt.




Warm schmeckt diese Köstlichkeit am besten. Das I-Tüpfelchen hierzu ist eine Puderzuckerhaube und/oder ein Bällchen Vanilleeis. Und der Tag ist wieder gerettet!




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