Samstag, 24. September 2016

DIY-Servietten "Indian Summer"

Eines der 6 unmöglichen Dinge, an die ich jeden Morgen denken muss (abgesehen vom normalen Wochen-Wahnsinn und davon, wie ich mein ungrinsendes Grinsekätzchen in die Schule bekomme), ist, was mich an kreativen Glücksphantasien am Tage wieder erwarten mag. 



Der Sommer ist ja nun fast vorbei. Morgens am Frühstückstisch ist es so frisch, dass ich die letzten zwei Tage schon die Heizung angeworfen habe. Mein Grinsekätzchen und ich sind nämlich bei Totalübermüdung sehr fröstelig. 

Apropos "fröstelig". Beim Stöbern in einer meiner Einrichtungszeitschriften fand ich eine Färbetechnik mit Eiswürfeln, die wunderbare, pastellfarbene Farbverläufe auf Baumwollstoffen verspricht. 
Von der coolen Idee war ich völlig angetan und wollte sie gleich an Servietten ausprobieren: Meine Kreation in spätsommerlichen Gelb- und Lachstönen, die ich (in Eiswasser) auf den Namen "Indian Summer" taufe, möchte ich Dir heute vorstellen. Tataaaa.

Das Einfärben der Servietten ist wirklich einfach, abgesehen davon, dass sich in unserer Dusche während der kreativen Phase gelbe Wasserlachen befanden, die bei meiner Freundin nach Aufsuchen des Bades ein irritiertes Stirnrunzeln hervorriefen. (Nein, es war echt nur Textilfarbe!)

Aber von vorne: für das DIY habe ich mir zwei hochwertige Baumwoll-Servietten mit gröberer Stoffstruktur besorgt. Ich habe nur zwei genommen, weil ich nicht direkt ein ganzes 6er Ensemble ggfs. bei meinem Erstversuch versauen wollte. Von der monetären Investition einmal abgesehen. Ergebnis war aber so fein, dass nun auch vier weitere Servietten dran glauben dürfen. 
Textilfärbespray in den Farben Gelb und Lachsrot habe ich mir aus dem Bastelgeschäft für knapp fünf Euro pro Flasche besorgt. Zum ersten Herantasten an die Farben und deren Intensität habe ich großzügig 5 Eiswürfelbeutel eingeplant, Haushaltshandschuhe, 2 Mülltüten und eine Einwegflasche. Ich habe bewusst Wegwerfartikel verwendet, weil  eine gewisse verfärbe-versau-Gefahr nicht von der Hand zu weisen ist - und von Haushaltsgegenständen auch nicht.



Da ich kein Gefühl für das Mischverhältnis hatte, habe ich zunächst 8-10 Sprüheinheiten Farbe in die Einwegflasche gegeben und mit Wasser hälftig aufgefüllt, so dass sich ein sanfter, leicht deckender Ton ergab. Durch leichtes Schwenken der Flasche habe ich die Farbe gleichmäßig verteilt. Die Öffnung eines Eiswürfelbeutels habe ich so über den Flaschenhals gestülpt, dass das gefärbte Wasser ohne überzulaufen in den Eiswürfelbeutel einlaufen konnte. 
Um verschiedene Farbstärken zu erzielen habe ich einfach mit den restlichen Beuteln experimentiert und nach Gefühl die beiden Farben verdünnt bzw. auch untereinander gemischt, um noch einen weiteren Farbton in Orange zu erhalten. Hier ist neben Mut zur Farbe auch etwas Fingerspitzengefühl gefragt.
Die 5 Eiswürfelbeutel habe ich zum Schutz des Gefrierfachs  (denn hier wollte ich kein "Indian Summer" Feeling) in eine Mülltüte gepackt, bevor ich sie über Nacht in der Eiseskälte gebettet habe. Sicher ist sicher.



An dieser Stelle sei gesagt, dass das Gefriergut an sommerlich fruchtiges Wassereis erinnert und Du - solltest Du Dich ebenfalls an das Projekt wagen - Deinen Lieben mit einem Totenkopf oder ähnlichem Warnhinweis signalisieren solltest, dass der Inhalt der Beutel nicht genießbar ist.
Ist er durchgefroren, geht es ans Eingemachte. 
In der Dusche habe ich eine große Tüte ausgebreitet und die nicht mehr imprägnierten Servietten (einmal kurz in der Maschine waschen) noch feucht auf der Tüte ausgelegt. 


Um wirklich nur die Servietten zu färben und nicht noch die Finger, kommen jetzt die Haushaltshandschuhe ins Spiel. Die bunten Eiswürfel (ich habe pro Serviette im Format 50 x 50 cm ca. 6-8 Stück verwendet) werden einfach auf den Stoff gelegt und ihrem Schicksal überlassen. Du kannst ihnen genüsslich beim Schmelzen zusehen oder in der Zwischenzeit Deinen Hausputz erledigen. 

Nach 2 Stündchen sind die Eiswürfel komplett geschmolzen, so dass sie nun vorsichtig zum Durchtrocknen aufgehängt werden können. Das dauert auch noch mal ein wenig.  Die überschüssige Farbe (= gelbe Pfützen) in der Dusche habe ich dank der untergelegten Tüte nur in den Ausguss gießen müssen; schon war alles wieder fein.
Zum Fixieren habe ich die Servietten gem. Farbspray-Anleitung nach dem Trocknen für ca. 8 Minuten bei 180 Grad in den Backofen gelegt und nach dem Auskühlen noch einmal mit dem Bügeleisen fixiert. Das ist aber vermutlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.

Jetzt ist das Duo ausgehfein und wird demnächst stilecht bei einem Dinner for Two mit Herzkönig zum Einsatz kommen - oder vielleicht auch am ersehnten gute-Laune-Frühstückstisch mit Grinsekätzchen, während das bunte Laub vor unserem Fenster dahin weht... Brrrr!

Donnerstag, 22. September 2016

Relax to the Max

Sollte der Sommer tatsächlich noch einmal in meine Berliner Vorstadt zurückkehren? Ja? Dann nichts wir raus in den Garten, um die wohl letzte Möglichkeit des ausgiebigen Vitamin-D-Tankens wahr zu nehmen. 
Heute Vormittag habe ich meine gemütliche Hängeschaukel aus dem Schuppen geholt, in meinen Mirabellenbaum gehängt und mich im halben Schneidersitz hineingefletzt. Herrlich. Das Schmökern von Einrichtungszeitschriften dazu ist mir am liebsten.

Gemütlich schaukelnd überkam mich dann aber irgendwann der Durst. Ein leckerer Tee? Kleine Limo? Aber wohin damit? Auf die Wiese stellen fand ich suboptimal, weil Arm zu kurz. Hier läuft man auch Gefahr, die liquide Köstlichkeit einfach umzurennen (weil der Rasen derzeit recht hoch steht und die Heinzelmännchen noch nicht da waren).

Ich also noch einmal rein gehuscht, Limo bereitet, Brause-Ufos aus Versteck im Kinderzimmer beschafft. Überlegt. Dann kam mir die Idee, mit einer meiner selbst gefertigten Blumenampeln und einem großen Korkuntersetzer ein schwingendes Tablett für den Baum zu kreieren. Ich also mit allem Zubehör wieder raus. Aufgebaut. Für gut befunden. Und weiter die Sonne genossen:



In diesem Sinne: hab einen wundervollen Sonnentag!

Mittwoch, 21. September 2016

Freedom is a noble thing!

Über das Backen und Genießen der Scones bin ich ein wenig ins Erinnerungsschwelgen geraten und musste an einen unserer Urlaube "auf der Insel" denken.

Vor einigen Jahren waren Herzkönig und ich für zwei Wochen in Schottland - auf Abenteuerurlaub. Und wie es mit Abenteuern so ist, war es der großartigste Urlaub, den ich jemals erlebt habe. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel Historie, so unglaubliche Landschaften und so zahlreiche Facetten des Wetters erlebt wie in Schottland. Seelenmagie - zwei ganze Wochen lang fast ununterbrochen.

Einige Bilder unserer erlebnisreichen Rundreise mit dem Auto (und dem klassischen aber nicht minder fantastischen  Bed & Breakfast), die dieses Gefühl ausmachen, möchte ich Dir heute zeigen. 

Schwelgen und Fernweh unbedingt erbeten:


Dienstag, 20. September 2016

Teatime im Wunderland

Heute möchte ich Dich auf einen 5-Uhr-Tee zu mir einladen. Erst einmal visuell. Leider. Dafür aber "very British". 

Schon seit Monaten schwirrt dieser Gedanke in meinem Kopf herum, Scones zum Nachmittagstee zu machen. Ach, was sag ich: zum Morgen-, Mittags-, Nachmittags- und Gute-Nacht-Tee. 
Lange habe ich nach einem guten Rezept gesucht, habe Kochbücher gewälzt, das www. auf den Kopf gestellt und liebe, englische Freunde genervt.
Gestern dann, nachdem ich mir aus zahlreichen Rezepten die besten "facts & figures" zusammen geschrieben hatte, habe ich mich - unter fachkundiger Assistenz des Grinsekätzchens - an das "Project Scones" gemacht.
Lass Dich von den Bildern inspirieren. Solltest Du einen Anflug von Appetit verspüren, findest Du nachstehend mein Rezept:













Für 12-14 Scones benötigst Du folgende Zutaten:
- 700 g gutes Mehl
- 3 TL Backpulver
- 1 TL Natron (Geheimwaffe!)
- 3 EL Zucker (optional)
- Prise Salz
- 120 g kalte Butter
- 2 kleine Eier
- 50 ml Buttermilch
- Walnüsse und getrocknete Aprikosen (optional; ich mag Nüsse im Gebäck sehr gern; Aprikosen habe ich statt Rosinen gewählt. Die Hälfte des Teiges habe ich pur gebacken, der anderen Hälfte Nüsse und kleine Aprikosenstücke untergemengt. Crunchy und fruchtig. Lecker!)

Backofen auf 200 Grad vorheizen.
In einer separaten Schüssel vermengst Du Buttermilch und Natron und stellst es zum Aufquellen beiseite.
Dann vermengst Du in einer weiteren Schüssel die trockenen Zutaten miteinander, wobei ich das Mehl mit dem Backpulver vermengt in eine Schüssel gesiebt habe. Die kalte Butter wird in kleinen Flöckchen zu den trockenen Zutaten gegeben. Zerkleinere die Butter mit einer Gabel und vermenge alles miteinander (Mixer oder per Hand), bis die Butter untergehoben ist und der Teig grob krümmelig wird. Forme eine kleine Kuhle in den Teig.
Die zwei kleinen Eier verquirlst Du und gibst sie in die Teigkuhle (kleinen Rest zum Bepinseln der Scones zurück behalten). Mit einem Mixer, besser aber mit einem Holzlöffel, mengst Du jetzt die Eimasse unter den Teig. Nachdem die Buttermilch mit dem Natron mindestens 15 Min. gequollen sein sollte, mischt Du nun auch sie unter den Teig.
Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche knetest Du nun den Teig vorsichtig und nicht zu lange (sonst werden die Scones zu hart) zu einer homogenen Masse. Solltest Du mit Nüssen oder Trockenfrüchten arbeiten, können diese jetzt untergemischt werden.
Dann rollst Du ihn mit einem Nudelholz so aus, dass er eine Dicke von ca. 1-2 cm besitzt. Ich habe für meine Scones den Teig eher flach ausgerollt. 
Nimm nun ein Trinkglas mit einem Durchmesser von ca. 5 cm und drücke den Glasrand in den Teig, so dass Du eine sconetypische Form erhälst. Hast Du alle Scones mit dem Glas ausgestanzt und auf dem mit Backpapier ausgelegten Blech platziert, werden nun die Oberflächen der Scones mit dem restlichen Ei-Gemisch bestrichen.
Im vorgeheizten Ofen nun auf mittlerer Schiene ca. 10 Minuten backen. Dann den Ofen auf 180 Grad stellen und 5-8 weitere Minuten backen. Fertig sind die Scones, wenn sie schön aufgegangen und auf der Oberfläche goldgelb gebacken sind.
Dann abkühlen lassen und am besten warm genießen. Statt der klassischen clotted cream (Gott, wo bekommt man die denn? Hier in meiner Vorstadt auf jeden Fall nicht!) habe ich Magerquark mit ein wenig Milch aufgeschlagen. Dazu passt jede Marmeladen-Variation. Für das Shooting habe ich mich für eine Feigenmarmelade entschieden. Schmeckt insbesondere mit den nussigen Scones richtig gut! 
Die feine Damasttischdecke mit Stickerei stammt übrigens von Uromi und das Besteck sowie Geschirr von Herzkönigs Oma. Die Scones in der Terrine zu servieren fand ich toll und sehr stilecht. Und der English Tea mit Milch schmeckte in der farblich passenden rosa Tasse hervorragend. A pleasant tea-time, die ich ausgiebigst zelebriert habe...