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Dienstag, 14. November 2017

Fellpflege

Jede Mutter eines kleinen Grinsekätzchens kennt wohl dieses leidige Problem: die Fellpflege!
Mein Grinsekätzchen - eine blonde Langhaar-Rasse - tut sich schwer mit der regelmäßigen Bürstung.
Die schon zeitig angeschaffte Spezialbürste mit Anti-Ziep-Effekt, diverse milde Schampoos und das Haarknötchen lösende "Zauberspray" (für schlappe 19,85€ / 250 ml im Fachhandel - und eigentlich nur für Mutti) zögern lediglich Grinsekätzchens Albtraum heraus: den längst anstehenden Friseurbesuch!

Ich erinnere mich lebhaft und oft an die ersten Friseurbesuche, bei denen mein Grinsekätzchen grimmig und tränenüberströhmt mit hasserfülltem Blick die Friseurin strafte (oder galt der Blick womöglich mir?) und sich nur widerwillig Millimeter ihres geliebten "Fells" schneiden ließ. Selbst eine kleines Leckerli seitens der Friseurin konnte mein Grinsekätzchen nicht über den Verlust besagter Millimeter hinweg trösten.

Um dem hier mehr als ungrinsenden Grinsekätzchen die Fellpflege etwas zu verschönern und ihm den lästigen Akt positiv zu besetzen (Gott, was Mütter sich zuweilen alles einfallen lassen!), habe ich ihm ein kleines Mini-Me als Haarspangen-Halter genäht. 

Mini-Me begrüßt das Grinsekätzchen jeden Morgen im Bad am Spiegel und erinnert mit einer unglaublichen Auswahl an bunten Spangen und Haargummis daran, dass die morgendliche Fellpflege wieder einmal ansteht.

Zum Friseur geht es übrigens nicht mehr, seit die hiesig ansässigen Salons komischerweise keinen freien Termin mehr finden, sobald die Katze und ich den Laden betreten. Also schneidet Mutti seit Neustem selbst...

Solltest auch Du Dich einmal an einem Haarspangen-Halter versuchen wollen, der nicht nur zum Eigenbedarf sondern auch zum Verschenken prima, ach, was sag ich: grandios ist, hier eine Kurzanleitung des Sewing-Of´s.

Du benötigst:

  • ein Stück Nessel- oder Baumwollstoff für das Gesicht
  • weiteren Baumwollstoff für Haare und Zöpfe
  • evtl. etwas Vlieseline 
  • Stickgarn in einer Augen- und Mundfarbe Deiner Wahl plus Sticknadel
  • ein hübsches Webband als Aufhängung
  • Schleifenband für die Zöpfchen
  • etwas Füllwatte
  • etwas Rouge-Puder für die Wangen plus Wattestäbchen
  • eine Nähmaschine und eine Nähnadel
  • einige Stecknadeln
  • Schere
  • Bügeleisen
  • allerlei herum fliegende Haarspangen




Zuerst schneidest Du aus dem (am besten cremefarbenen)  Nesselstoff einen Kreis für das Gesicht. In gleicher Größe schneidest Du aus einem weiteren Baumwollstoff für die  Haare - hier mein gelber Pünktchenstoff - einen ebenso großen Kreis für den Hinterkopf. 
Je nachdem, welche Pony-Frisur Dein Kopf bekommen soll, werden aus besagtem Stoff nun die Partien für das "Haupthaar" zugeschnitten, bei mir, wie Du siehst, ein Seitenscheitel. Solltest Du mit Vlieseline arbeiten, was nicht zwingend notwendig ist, der Frisur aber mehr "Volumen" verleiht, bügele vor dem Zuschneiden des Haupthaares etwas Vlieseline von links auf den Stoff.

Für die Zöpfe schneidest Du zwei lange Streifen zu, die im Zuschnitt doppelt so dick sein sollten, wie der Zopf, den Dein Mädchen tragen soll. Kleine Nahtzugabe nicht vergessen. 
Dann geht es ran an die Nähmaschine: die zugeschnittene Ponypartie wird nun mit einem hübschen, farblich passenden Zierstich auf das Gesicht genäht, wobei der Zierstich wunderbar einen Scheitel darstellen kann.



Danach legst Du die Streifen für die Zöpfe jeweils auf links und knickst sie einmal längs. Dann nähst Du sie an der offenen Längsseite so zusammen, dass die Naht am Ende abgerundet ausläuft. Hast Du beide Zöpfe genäht, wende sie mithilfe einen Bleistiftes vorsichtig auf rechts und bügele sie sanft glatt. Nimm evtl. etwas Sprühstärke zur Hilfe. 

Die fertigen Zöpfe werden nun mit dem Köpfchen vernäht, und das ist ein klitzeklein wenig tricky. Ich brauchte auch zwei Anläufe, bis ich verstanden hatte, wie die Zöpfe auf links liegen müssen, damit sie im umgekrempelten Zustand vom Gesicht des Mädchens herunter hängen. Puh. Gar nicht so einfach - für einen Laien wie mich. 
Lege hierfür zunächst die zugeschnittenen Kreise für Gesicht und Hinterkopf übereinander auf links. Die späteren Zöpfe müssen nun rechts und links in dieser "Gesichtshülle" verschwinden. Lediglich ihre offenen Enden dürfen zum Zusammennähen des Kopfes heraus lugen und zwar mit einem leichten Schrägwinkel von ca. 45 Grad nach oben. Fixiere die Zöpfe am besten mit jeweils einer Stecknadel. 
Das gleiche gilt für das Webband, das später als Aufhängung dient. Dieses oberhalb des Kopfes innenliegend leicht übereinander schlagen und mit einer Stecknadel fixieren. 
Dann geht es an das Zusammennähen des Kopfes. Starte und ende im Halsbereich und vergiss nicht, dort noch eine kleine Nahtöffnung für die Befüllung mit Füllwatte zu lassen. 
Hast Du den Kopf vorsichtig zusammengenäht, entferne nun die Stecknadeln und drehe das Köpfchen auf rechts. Wenn Du magst, kannst Du jetzt vorsichtig das Gesicht und die möglicherweise etwas verknitterten Zöpfe noch einmal mit dem Bügeleisen glätten.
Wenn das Gesicht mit Füllwatte befüllt ist, kann die Füllöffnung mit einigen Stichen per Hand geschlossen werden. 
Für das Gesicht nun Augen und Mund aufsticken. Damit das kleine Zopfmädchen nicht zu blass wirkt, habe ich ihr mit Rouge-Puder und Ohrenstäbchen noch etwas Wangenfarbe aufgehaucht. 



Fertig ist der kleine Spangenhalter, der jetzt lediglich noch mit den Lieblingsspangen bestückt werden muss.

Na Katze, Lust auf eine neue Frisur! 

Montag, 13. Februar 2017

Vortrag

Gleich nach den Winterferien sollte das Grinsekätzchen seinen ersten Vortrag in der Schule halten. Gefragt war ein Thema seiner Wahl, das der Schulklasse mit Bildern und weiterem Anschauungsmaterial vorgestellt werden sollte.
Wochen vorher schon sträubte es sich in bester Katzen-Manier (mit Buckel und steif aufgestellten Ohren quasi) davor, der Klasse ein Thema vorzustellen. Was für ein Thema überhaupt? Vortrag? Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Launische Tiere, diese Kätzchen!

Um die Sache etwas voran zu treiben, brachte ich vorsichtig den Themenvorschlag "Hasen" ein. Haustiere gehen schließlich immer. Aus dem Leben unserer beiden Schlappohren ließe sich bestimmt prima berichten. "Geht nicht, Mama, das Thema hatte schon Charlotte. Und Themen dürfen sich nicht wiederholen." Ok. Abgehakt. 
So kamen wir über Hasen auf Katzen, Hunde, Pferde, auf Pinguine, Lieblingsurlaubsorte und unsere Heimat, das Ruhrgebiet. Wir haben schon so viel über und unter Tage erkundet, dass es ein Leichtes wäre, hierüber einen bebilderten Vortrag zu halten. Die Idee gefiel mir ganz besonders und ich versuchte, sie dem Grinsekätzchen mit schillernden Detailideen schmackhaft zu machen. "Neee, Mama. Mag ich nicht.", war die ernüchternde Antwort. Ok. Abgehakt.

Vor den Winterferien noch brachte das Grinsekätzchen den doch nun leicht unter Druck setzenden Terminzettel mit dem konkreten Datum mit und ich befürchtete eine Fortsetzung der leidigen Themen-Diskussion mit einer zuweilen etwas renitenten 7jährigen. 

Diese drückte mir allerdings das Papier lässig in die Hand und sinnierte, "Ich halte einen Vortrag über Koalas. Ist doch ganz klar!" Ach, ja. In der Listung sämtlicher Haus- und Nutztiere hatte ich völlig versäumt, das naheliegendste vorzuschlagen: KOALAS. Schließlich fallen sie bei uns auch irgendwie in die Kategorie Haustiere, denn das ganze Kinderzimmer ist mittlerweile "besetzt" mit allerlei kuscheligen Koala-Dekorationen. Von Koala-Schlafstätten, Kletterelementen aus Klopapierrollen, Futter- & Trinknäpfen mal ganz zu schweigen. Das Kinderzimmer gleicht einer professionell eingerichteten Aufzuchtstation! Ehrlich.

So fing das Grinsekätzchen nach dem Malen eines, wie ich finde, großartigen Präsentations-Deckels an, all sein Wissen über Koalas nieder zu schreiben. 
Ich war wirklich gerührt, denn der Vortrag las sich unglaublich putzig! Diesen zwei Wochen lang täglich gefühlte fünf Mal rezitiert zu bekommen, ähnelte allerdings einem Horror-Déjà-vue. Natürlich ließ ich mir nichts anmerken. Ich bin ja froh, wenn´s "sitzt". Eigentlich.



Damit die Aufregung beim Reden weicht und der Vortrag gut läuft (schließlich war es eine Premiere), hatte ich dem Grinsekätzchen ein kleines Koala-Lesezeichen als Glücksbringer gebastelt. Die Anleitung hierfür fand ich bei youtube.













Vom Blumenhändler nebenan besorgten wir uns zeitig ein paar Stiele Eukalyptus, um den Klassenkameraden mal einen ungefähren Eindruck des Hauptfutters der kleinen Bären zu geben. 
Das Zerreiben der Blätter setzt einen wunderbaren, mentholen Duft frei, so dass alle Zuhörer am Tag des Vortrags aufgefordert wurden, sich ein Blättchen abzupfen. Dann sollten sie die Augen schließen, rasch (mit der eigens vom Grinsekätzchen für diese Zwecke phantasiegetankten Rakete) nach Australien reisen und beim Schnuppern des Koala-Lieblingsduftes in die Welt der kleinen grauen Felltiere eintauchen...











Die im Internet gemeinsam ausgewählten und teilweise kommentierten Bilder dienten der Klasse als Anschauungsmaterial im Stuhlkreis.



Zum Abschluss des kleinen Vortrages gab es für alle "Koala-Futter", das das Grinsekätzchen und ich am Vortag (nach diesem Rezept) gebacken hatten und das von der zuhörenden Kinderschar heißhungrig und dankbar verschlungen wurde.










Ein kräftiger Applaus übertönte glücklicherweise das Geschmatze zahnlückiger Zweitklässler und das Grinsekätzchen war sichtlich zufrieden mit seinen Ausführungen über das Lieblingstier. (Und ich froh, dass die Vortragsproben-Endlosschlaufe ein so erfolgreiches Ende gefunden hat. Yippeh!)